Empfehlung für Honoraruntergrenzen
Der Landesverband der Freien Theater in Sachsen (LFTS) ist die Interessenvertretung aller selbstständigen Künstler*innen und Kulturakteur*innen, der freien Gruppen, Compagnien, Produktionshäuser und Theater in den Freien Darstellenden Künsten in Sachsen.
Als einer von 16 Landesverbänden ist er Mitglied im Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK). Diesem assoziiert sind außerdem sechs weitere bundesweite Verbände der Darstellenden Künste. Insgesamt vertritt der Bundesverband Freie Darstellende Künste mehr als 2.071 Theaterbetriebe, künstlerische Kollektive, Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft, Vereine und Soloselbständige.
Mit der Empfehlung von Honoraruntergrenzen will der Bundesverband die soziale Lage der Soloselbständigen in den Darstellenden Künsten verbessern. Die Honoraruntergrenzen bieten seit 2015 eine Orientierung für die Verhandlung der eigenen Gage, die Kalkulation von Projekten und für Förderprogramme. Aufgrund der schrittweisen Tariferhöhung des Normalvertrag (NV) Bühne ab der Spielzeit 2022/2023 hat der BFDK am 12. Oktober 2022 auf der Delegiertenversammlung erneut eine Anhebung der Honoraruntergrenzen beschlossen. Viele Förderinstitutionen haben sie seitdem als verbindlich anerkannt.
Der Landesverband der Freien Theater in Sachsen trägt die Honoraruntergrenzen mit und empfiehlt sie seinen Mitgliedern und den Förderinstitutionen im Freistaat Sachsen als verbindlichen Rahmen für die Kalkulation von Honoraren.
Daran angelehnt hat der LFTS ein Papier zusammengestellt, das die Anwendung der Honoraruntergrenzen erleichtern, die Berechnung von Projekthonoraren veranschaulichen und ein Bewusstsein dafür schaffen soll, welche zusätzlichen Kosten und Aufwände Soloselbständige im Vergleich zu Arbeitnehmer*innen berücksichtigen müssen. Der Verband spricht damit eine Empfehlung sowohl an Förderer als auch an Selbstständige aus. Beide Seiten müssen Verantwortung übernehmen, um die Honoraruntergrenze – welche die unterste Grenze und nicht die Mitte markieren sollte – zu realisieren.
Unser Leitfaden wurde erstmalig im November 2023 im Rahmen der Fair Pay Werkstatt als Kooperationsveranstaltung zwischen dem LFTS, dem Thüringer Theaterverband und dem Bundesverband der Freien Darstellenden Künste vorgestellt.